Bei der Auswahl von Rollen und Rädern sollten Sie einige Kriterien beachten, denn nicht jedes Rad weist die gleiche Traglast und nicht jede Rolle den gleichen Rollwiderstand auf. Wird dies nicht berücksichtigt, kann es schnell zu verheerenden Folgen kommen, wie beispielsweise dem Bruch eines Rades. Unser Blogbeitrag soll Ihnen Aufschluss darüber geben, wie Sie die richtigen Räder und Rollen auswählen.
Auswahlkriterien für die richtigen Räder und Rollen
Die Auswahl an Rollen und Rädern ist groß. Um das richtige Rad zu finden, müssen Sie bestimmte Kriterien beachten, die wir Ihnen im Folgenden aufzeigen wollen.
Tragfähigkeit
Addieren Sie das Eigengewicht mit der Zuladung, erhalten Sie die Gesamtbelastung. Damit für ausreichende Sicherheitsreserven gesorgt werden kann, empfiehlt es sich, die Gesamtbelastung durch drei zu teilen, da nicht immer alle vier Räder gleichmäßig die Last tragen. Das kommt gerade bei unebenen Böden vor. Gemäß DIN 8455 gelten die Nenntragfähigkeiten bei einer maximalen Geschwindigkeit von 4 km/h auf glatten, ebenen und sauberen Böden und einer Umgebungstemperatur von +10 °C bis +30 °C.
Anfahr- und Rollwiderstand
Während der Anfahrwiderstand die Kraft ist, die ruhende Räder in Bewegung versetzt, ist der Rollwiderstand derjenige, die die Räder in Bewegung hält. Beide Widerstände sind abhängig von der Radgröße und -bereifung, der Lagerart sowie Bodenbeschaffenheit. Ein großer Raddurchmesser mit wenig Reibung im Radlager sorgt für einen geringen Rollwiderstand.
Bodenbeschaffenheit
Die Eigenschaften des Bodens sind ein wichtiges Kriterium für die Auswahl des richtigen Radwerkstoffes Ihrer Rollen und Räder. Generell gilt es, für einen harten Boden weiche Räder und für weiche Böden harte Räder zu wählen. Demnach eignen sich für empfindliche Fahrwege, wie Parkett oder Fliesen, Räder mit elastischen Laufbelägen, wie z.B. Polyurethan oder Vulkollan, TPE, Vollgummi oder Elastik-Vollgummi. Doch auch für das Rad selbst dient ein elastischer Laufbelag dem Schutz vor zu hoher Stoßbelastung, der durch Böden mit Schlaglöchern verursacht werden kann. Wenn Sie sich für diese Variante entscheiden, achten Sie darüber hinaus auch darauf, dass schwarze Vollgummiräder durch Abrieb schwarze Laufspuren hinterlassen können. Für diese Fälle eignen sich eher Blue Wheels. Auch TPE-Räder sind mit Vorsicht zu genießen, da auf unversiegeltem, saugfähigem Untergrund, wie Stein oder Parkett, das produktionsbedingt enthaltene Weißöl Flecken hinterlassen kann.
Für unempfindliche Böden eignen sich Räder mit geringem Rollwiderstand, wie Stahl, Polyamid oder Guss, um einen leichteren Lauf bei höherer Tragfähigkeit zu erzielen. Auch hier ist darauf zu achten, dass Polyamidräder dazu neigen, bei erhöhter Luftfeuchtigkeit Wasser aufzunehmen, wodurch eine Volumenzunahme hervorgerufen wird. Daher empfiehlt es sich, Rollen aus diesen Materialien bei gleichbleibenden Bedingungen zu lagern, um die Maß- und Formänderungen minimal zu halten.
Einfederung und Flächenpressung
Die Einfederung bezieht sich auf die Verformung von Reifen unter hoher Belastung. Sie vergrößert die Aufstandsfläche des Rades und bestimmt somit die Flächenpressung sowie den Anfahrwiderstand.
Durch die Aufstandsfläche des Rades wird Druck auf den Boden ausgeübt, auch bekannt als Flächenpressung, der den Boden nur bis zu einem gewissen Maß pro mm² belasten darf. Die Aufstandsfläche empfindlicher Böden kann beispielsweise durch die Auswahl von elastischen Materialien (höhere Einfederung) oder durch größere Raddurchmesser und Radbreiten erhöht werden, was eine geringere Flächenpressung zur Folge hat.
Umwelteinflüsse beachten, um die richtigen Rollen und Räder auszuwählen
Auch Umgebungseinflüsse sind entscheidend für die Wahl der richtigen Räder und Rollen. Das Material der Räder kann unter verschiedenen Temperaturen beeinflusst werden. Während hitzebeständige Rollen für hohe Temperaturen geeignet sind, bieten sich Edelstahlrollen für feuchte Einsatzzwecke an. Achten Sie bei der Wahl der richtigen Rollen und Räder für nasse Untergründe auf ein nichtrostendes Material.
Radeigenschaften
Rad ist nicht gleich Rad, denn unterschiedliche Räder haben verschiedene Eigenschaften. So ist ein vollgummiertes Rad geräuscharm und hält einer Temperatur von -40 bis +50 °C stand. Dabei ist der Rollwiderstand bei glatten Böden geringer als bei einer Luftbereifung. Räder mit Luftbereifung weisen eine gute Stoßdämpfung und Fahreigenschaften bei unebenen oder weichen Böden auf. Zudem sind sie sehr flexibel in ihrem Einsatz, aufgrund der großen Auswahl an Achszubehör. Elastik-Vollgummireifen können sogar bei Temperaturen von bis zu +80 °C eingesetzt werden. Sie sind sehr elastisch und haben einen hohen Fahrkomfort. Dies wird zudem auch durch einen festen Reifensitz ermöglicht, der durch das Stahldrahtgewebe im Reifenfuß sowie das Aufvulkanisieren der Bereifung auf dem Radkörper gewährleistet wird. Darüber hinaus weisen diese Räder einen sehr geringen Rollwiderstand auf.
Lagerarten
Hier unterscheidet man zwischen der Wahl eines Gleitlagers, Rollenlagers, Kugellagers oder Spezial-Rillenkugellagers, deren Verwendungszweck die verschiedenen Eigenschaften bedingt. So sind Gleitlager weitgehend stoßunempfindlich sowie wartungsfrei und je nach Einsatz des Materials korrosionsbeständig. Diese Variante wird vorwiegend bei Rädern mit niedriger Geschwindigkeit eingesetzt. Rollenlager weisen ähnliche Eigenschaften auf, mit dem Zusatz, dass sie sehr robust sind. Zudem zeichnet sich ein Rollenlager durch einen relativ geringen Rollwiderstand bei niedriger Einbauhöhe aus.
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